Samstag, 28. März 2020

Wir

In mitten von Sehnsucht und Angst, steckt auch ganz viel Wunsch. Wunsch nach diesem Mehr, das ich in seinen Augen sehe. Wunsch nach diesem Mehr, das er in meinen Augen sieht. Ein Wunsch der in mir schlummert, seit Tagen, Wochen, Monaten, vielleicht schon Jahren. Ein Mehr, das damals ohne Vorwarnung über mir zusammen gebrochen ist. Und zwischen all den schlechten, das zu dieser Sekunde um mich herum und in mir war, trat er still und heimlich in mein Leben. Er erkämpfte sich seinen Platz an meiner Seite. Er erkämpfte sich seinen Platz in meinem Herzen. Und seit langem habe ich das Gefühl es ist in Ordnung, nicht in Ordnung zu sein. Und sein langem gibt mir jemand das Gefühl, nicht perfekt sein zu müssen für eine Freundschaft.
Wenn er seine Arme um mich legt, bricht meine Geschwindigkeit herunter, er hält mich an und lässt mich zur Ruhe kommen. 
Wenn er seinen Blick auf mich legt, entspannen sich die Dämonen in mir.
Wenn er mich anlächelt, verändert sich meine Laune schlagartig.
Wenn er mir in die Augen schaut, zeige ich ihm mein Ich und er mir seins.
Ich kenne ihn. 
Er kennt mich.
Wir kennen uns.
Wer hat an der Uhr gedreht? Warum rast die Zeit an uns vorbei? 
Neben ihm verliere ich jedes Zeitgefühl. Stunden fühlen sich an wie Minuten. Die Stunden bis ich ihn wieder sehe jedoch wie Tage. 
Und trotzdem holt sie mich ein, die Vergangenheit, die Angst. Die Angst mal wieder zu versagen, die Angst ihn mit in den Abgrund zu ziehen, die Angst vor diesem Warte. Aber er ist da, präsenter denn je, aktiver denn je. Ich spüre seine Präsenz und verstecke die Angst in meinen hintersten Gedanken. Ich genieße seine Worte. Ich genieß die Zeit. Ich genieße dieses uns ohne die Kontrolle zu haben, ohne zu wissen was passiert. Es gibt ein uns und dieses uns bleibt in meinem Herzen.